Wir sind dann mal in China...6. Woche

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Sonntag, 19.8. - die Kinder kommen

In der Mittagszeit heute kommen unser Sohn Pascal und seine Verlobte Julia an. Darauf freuen wir uns natürlich riesig. Unsere klitzekleine Hoffnung, dass es sonntags in der Pekinger U-Bahn vielleicht etwas weniger gedrängt zugehen könnte, keimt beim Anblick eines völlig leeren Stationszugangs in "Beitucheng" zwar nochmal kurz auf…

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…unten angekommen werden wir aber sofort wieder mit der überfüllten Realität konfrontiert.

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Für die olympischen Spiele 2008 hatte man den ÖPNV ja ordentlich aufgerüstet, auch ein neues Flughafenterminal und eine eigene Flughafenbahn wurden eingerichtet. Diese nutzen wir heute erstmals und sind negativ überrascht, dass selbst diese offenbar völlig unterdimensioniert ist. Es gibt 2 Zusteigestationen, von denen wir die 2. nehmen und nur noch Stehplätze ergattern können für die Fahrt von rund 35 Minuten. Der Flughafen selbst ist hochmodern und wie überall in diesen Verkehrsknotenpunkten herrscht absolute Sauberkeit. Ganze Heerscharen von Reinigungskräften sind unentwegt im Einsatz, um die glänzenden Böden sauber zu halten. Man fragt sich, ob es eine Art Arbeitsplatzerhaltungspolitik oder einfach nur schlechte Erziehung ist, dass die Chinesen generell allen Abfall einfach nur fallen lassen, statt mal einen Papierkorb zu nutzen.

Wie üblich sind wir viel zu früh vor Ort und nach der pünktlichen Landung brauchen die Kinder noch eine geschlagene Stunde um endlich in unserem Blickfeld am Ankunftsschalter aufzutauchen. Gepäckausgabe und Einreisekontrolle ziehen sich mächtig in die Länge, da hatten wir bei unserer "VIP-Ankunft" mehr Glück. Während Dieter geduldig wartet, nutze ich die Zeit, um am Flughafen einen Verkaufsschalter für Zugtickets zu suchen und werde tatsächlich fündig. Aber der Erfolg bleibt dennoch aus: Ein Computerproblem legt das Buchungssystem der freundlichen jungen Dame lahm und sie empfiehlt mir den Fahrkartenkauf am Bahnhof.

Nicht ohne Vorwarnung steigern wir das China-Feeling für die Kinder ganz vorsichtig: In der Flughafenbahn finden wir diesmal sogar Sitzplätze, so dass der Schock mit der überfüllten S-Bahn und dem Sardinenbüchsen-Gefühl so richtig zur Geltung kommt. Julia, die kleinste in unserer Runde, leidet naturgemäß am meisten, wir anderen können ja wenigstens die Köpfe über die Masse erheben zum Luftschnappen.

Da die jungen Leute im Flugzeug gut gefüttert wurden, können wir das Mittagessen einfach ausfallen lassen. Dieter muss sich bei seiner Konferenz im Olympiapark anmelden, so dass wir beschließen uns vorübergehend zu trennen: Er fährt mit den Kids nach Norden, während ich in die Innenstadt zum Hauptbahnhof fahre, um endlich die Fahrkarten für den 27.8. zu kaufen, es sind ja nur noch 8 Tage bis dahin.

Mit 2 Mal Umsteigen erreiche ich nach einer guten Stunde Quetsch-U-Bahn endlich den Pekinger Hauptbahnhof. Auch hier MENSCHENMASSEN ! Es ist Sonntag 16:00 Uhr, was wollen die alle hier?

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Auf dem Vorplatz gibt es dutzende durchnummerierte Schalterhäuschen, ob das wohl die Fahrkartenschalter sind? Auf's Geratewohl stelle ich mich irgendwo in die Warteschlange. Der junge Mann am Schalter liest meinen "Wunschzettel", wo Bob mir die gewünschten Fahrkarten in Chinesisch aufgeschrieben hat, schüttelt den Kopf und weist mit der Hand irgendwie nach hinten links, was mir natürlich so rein gar nicht weiterhilft. Meinen ratlosen Gesichtsausdruck richtig deutend, zitiert er einen Volonteer (Schüler und Studenten leisten freiwillige Touristenhilfe) herbei, der mich einmal um die ganzen Schalterhäuschen herum zu einer anderen Warteschlange führt. Dort wiederum vorne angekommen, wieder das Spiel mit meinem Wunschzettel und der gestikulierende Hinweis, "hier falsch" irgendwo weit "da drüben". Diesmal kein Volonteer für mich… Also mache ich mich auf den Weg quer über den ganzen Bahnhofsplatz. Nein, das ist kein leichtes Unterfangen. Tausende von Reisenden laufen in allen Himmelsrichtungen kreuz und quer, rempeln, drängeln, quetschen. Dazwischen hunderte von Touristenjägern, die mir eine Taxifahrt oder eine Führung durch die verbotene Stadt oder sonstwas andrehen wollen. Alle paar Meter ein Marktstand mit Erfrischungen und Touristentinnef, welcher mithilfe der bereits erwähnten Mikrofone lautstark angepriesen wird und -als wäre diese Geräuschkulisse nicht schon genug- kommen sämtliche Bahnhofsdurchsagen aus überdimensionalen Riesenlautsprechern über den gesamten Vorplatz geschallt. Dazu noch die 30° schwüle Hitze und meine zunehmend schlechtere Laune - wohl dem der mir jetzt NICHT in die Quere kommt… In weiter Ferne erspähe ich ein Zeichen für Tickets, so eine Hand mit mehreren Tickets, aber als ich näher komme, erkenne ich, dass es der Schalter für U-Bahntickets ist. In der Nähe ein weiteres Fahrkarten-Piktogramm - diesmal für Flugtickets - grrrrr… wer braucht denn am Bahnhof Flugtickets? Erst als ich am Ende des Platzes angekommen bin und um die Ecke des Bahnhofsgebäudes herumschaue, finde ich ein zurückgesetztes kleineres Gebäude, wo hübsch deutlich, auch in Englisch "Ticketoffice" angeschrieben steht.

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Meine Freude wird im Inneren des Gebäudes allerdings jäh geschmälert: Je 20 Schalter an beiden Seiten mit den bekannten chinesischen Laufschriften und wieder reichlich wartende Kunden davor. Dazu wieder die lautstarke Beschallung. Ich glaube, je weniger man diese Durchsagen verstehen kann, desto lauter und nerviger empfindet man sie. Mit etwas Geduld kann ich jedoch bald erkennen, dass immer mal wieder ein englischer Hinweis aufleuchtet, dass am Schalter 16 englisch gesprochen wird, also nix wie hin. Neben einigen ausländischen Touristen stehen aber auch reichlich Chinesen in dieser Warteschlange, warum in aller Welt können die nicht an die anderen Schalter gehen? Später finde ich heraus, dass Schalter 16 gleichzeitig der einzige von 40 Schaltern ist, wo man auch mit Karte statt Bargeld bezahlen kann, Pech für mich! Nach nur 40 Minuten Wartezeit bin ich schon dran und reiche mal wieder mein Wunschzettelchen durch den Schlitz. Die Dame spricht "ausgezeichnet" englisch, macht mir aber dennoch unmissverständlich deutlich, dass mein gewünschter Nachtzug von Datong nach Qinhuangdao bereits völlig ausgebucht ist. "No have" ist ihre stets wiederkehrende Antwort bei meinen Versuchen in der 2. Klasse oder mit Sitzplätzen oder mit einem der 3 anderen Züge in dieser Nacht. Meine Enttäuschung ist perfekt! Dieser Nicht-Zug stellt meine gesamte Urlaubsplanung in Frage. Ich breche mein Unternehmen völlig frustriert ab, um die neue Lage erstmal im Familienrat zu diskutieren.

Also ab Richtung U-Bahn zurück gen Norden. Der nächstgelegene Zugang ist nicht weit entfernt, aber es gibt dort nicht einen einzigen Fahrkartenautomaten. Gestikulierend verweist man mich an einen Schalter draußen in der Sonne - den ich vorhin schon im Visier hatte. Von 6 Verkaufsstellen ist nur eine einzige besetzt und davor drängeln sich in einer etwa 300m langen Warteschlange rund 1000 Fahrkartenkunden! Nein, das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich stelle mich doch nicht nochmal eine Stunde an, nur um für 2 Yuan ein S-Bahn-Ticket zu erwerben!!! Also versuche ich es am anderen Ende des Platzes, da wo ich vorhin angekommen war: Pustekuchen, hier gibt es nur einen Ausgang, keinen Eingang. Die spinnen doch! So langsam sinkt mein Launepegel ganz weit unter 0. Gedanklich fluche ich wie ein Rohrspatz und jeder, der mich anrempelt wird auf Deutsch ziemlich hässlich beschimpft, ich bin stinksauer. Auf der anderen Straßenseite endlich finde ich einen Zugang zur U-Bahn mitsamt funktionierendem Fahrkartenautomat und erreiche nach "nur" 70 Minuten größtmöglichen Gedränges endlich das Olympiazentrum, wo ich im Convention-Center tatsächlich meine Familie und mehrere gut befreundete Professoren aus Deutschland antreffe. Das hebt die Laune und meine Lieben sind zuversichtlich, dass wir eine gute Alternative zum verpassten Nachtzug finden werden. Wie gut, dass sie sich nicht von meinem Mega-Frust anstecken lassen.

Wir schauen uns in der Abendsonne die olympischen Bauten an und finden im Einkaufszentrum neben dem Hotel ein chinesisches Schnellrestaurant, wo wir anhand von Bildern bestellen können. Das Essen ist zwar keine Sterneküche, aber durchaus schmackhaft, leider etwas zu scharf für unseren Geschmack.

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Was ich hier schreibe, soll ja kein Reiseführer sein. Daher verzichte ich weitgehend auf historische Erläuterungen und Hinweise zu all den touristischen Attraktionen, die wir so besuchen. Fundierte Informationen dazu gibt es zuhauf im Internet oder in der Fachliteratur. Ich konzentriere mich lieber auf die menschliche, persönliche Seite unserer Reiseerlebnisse. Die wenigen Fotos z.B. vom Olympiagelände können Euch bestenfalls Lust auf mehr eigene Recherche machen…

 

Montag, 20.8. - Shopping in Peking

Für Dieter beginnt heute die Konferenz, er ist also den ganzen Tag beschäftigt. Die Kinder und ich wollen uns um die neuen Fahrkartenpläne kümmern. Unser bisheriger Plan war es nach 2 Tagen abends wieder aus Datong abzureisen, um noch 2,5 Tage in Qinhuangdao bleiben zu können. Im Internet konnten wir herausfinden, dass man die beiden großen Sehenswürdigkeiten rund um Datong auch durchaus an einem Tag schaffen kann. Also versuchen wir heute für nächsten Montag tagsüber Tickets von Datong nach Peking, dann eine Übernachtung in Peking und für Dienstag gleich früh morgens einen Zug nach Qinhuangdao zu bekommen.

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Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den langen Weg zum Hauptbahnhof, den ich ja gestern bereits sooo sehr ins Herz geschlossen habe. Heute wissen wir ja schon, wo's lang geht und am Schalter 16 sitzt heute doch wirklich ein Mann, der richtig gut und fließend englisch spricht, was für eine Wohltat! Obwohl wir die 360 km von Datong nach Peking komplett am Tag zurücklegen werden, bietet der Zug nur Schlafwagen an. Es ist ein Long-Distance-Train, der von Hohhot in der westlichen Inneren Mongolei in gut 2 Tagen Fahrt die 1500 km bis Tongliao in der östlichen Inneren Mongolei zurücklegt. Das klingt jetzt ziemlich weit, ist in dem riesigen Land China aber eigentlich nur ein Katzensprung, schaut mal auf die Landkarte:

Also buchen wir gut 7 Stunden Fahrt im Schlafwagen 1. Klasse, die sog. Softsleeper. Für die Strecke Peking-Qinhuangdao ergattern wir sogar 1. Klasse Karten in einem ziemlich schnellen Zug, der die 300 km in 2,5 Stunden absolviert, so dass wir bereits um 10:00 Uhr am Ziel ankommen werden. Dieser erfolgreiche Fahrkartenkauf versöhnt mich wieder mit dem Hauptbahnhof. Wir fahren mit der Metro in die Einkaufsmeile und machen es uns in einem Café gemütlich, um dort per Internet ein Hotel für die eine Nacht in Peking zu finden. Wir werden abends am Nordbahnhof ankommen und morgens am Hauptbahnhof weiterfahren, also bietet sich die Stadtmitte als Nachtquartier an. Und auch diese Buchung klappt ziemlich problemlos, so dass wir uns anschließend endlich dem Shopping widmen können.

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Ich hatte Julia schon vorher den Mund wässrig gemacht mit meinem Bericht, dass die meist ja nicht sonderlich reichen, jungen Chinesinnen in Nanjing auffallend nett gekleidet sind. Nicht einfach Jeans und T-Shirt sondern richtig aufwändig gearbeitete Oberteile und gerne auch sehr raffiniert geschnittene Kleider. Wir stürzen uns also zielgerichtet und voller Elan in die entsprechenden Geschäfte, Pascal folgt uns bis auf Weiteres ohne Murren. Erst als wir uns über eine Stunde in einem Laden ohne jede Sitzgelegenheit für wartende Männer aufhalten, wagt er so was wie "Aufmucken", aber nur ganz zaghaft, so dass wir unsere Sommer-Schlussverkaufs-Schnäppchenjagd noch zu einem erfolgreichen Ende bringen können. Zur Belohnung gibt's anschließend ein gutes Essen in einem eigentlich chinesischen Restaurant, wo Pascal doch tatsächlich so was wie Spaghetti Bolognese ergattert. Dazu eisgekühlte Cola, und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

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Neben der modernen Einkaufsmeile befindet sich ein alter oder zumindest "auf alt" getrimmter Markt. Da müssen wir natürlich auch noch hin. Neben dem üblichen Touri-Nippes gibt es dort auch besondere Spezialitäten zu essen. Wir trauen unseren Augen kaum: Insektenlarven, Seepferdchen und Skorpione am Spieß! Und das schlimmste daran: Die Skorpione leben noch und zappeln mit den Beinchen. Man möchte meinen, dass vielleicht der ein oder andere ältere Chinese solch traditionelle Speisen hin und wieder kauft, aber mein Erstaunen ist riesig als ich beim Fotografieren mitbekomme, dass 2 kleine Mädchen sich offenbar mit Papa darum streiten, dass jede ihren eigenen Skorpion-Spieß haben möchte statt einen zu teilen. Mit Grausen beobachte ich den Verkauf. Ich hätte vermutet, dass der Spieß evtl. in irgendeinen Backteig getaucht und dann in heißem Fett aufgebacken, oder sonstwie gegart würde. Aber NEIN: Das Ding geht lebend über die Theke und die Mädchen stürzen sich begierig auf die Leckerei! Das ist fast ein bissel viel für meinen Magen, wir gehen schnell weiter und suchen uns Stände ganz ohne Lebensmittel…

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Da Dieter abends noch ein Konferenz-Dinner zu besuchen hat, bleiben wir auch zum Abendessen zu dritt und finden im Einkaufszentrum beim Hotel ein weiteres gutes, einfaches Restaurant mit schön bebilderter Speisekarte, die uns die richtige Wahl enorm erleichtert.

 

Dienstag, 21.8. - Seidenmarkt, Flohmarkt und Stoffmarkt

Die großen, kulturellen Besichtigungsziele in Peking wollen wir uns noch aufheben bis Patric ab morgen auch da sein wird. Daher nehmen wir uns für heute die alternativen Shoppingziele für Touristen vor. Dieter muss wieder ganztags seiner Konferenz beiwohnen, so dass ihm dieses eher unmännliche Vergnügen schlicht entgeht.

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Bereits in Nanjing habe ich gründlich nach diesen Märkten im Internet recherchiert und die entsprechenden Metro- bzw. Busverbindungen rausgesucht. Zuerst wollen wir auf den Flohmarkt. Der wird beschrieben als sehr traditioneller Markt, wo im Gegensatz zu unserer Vorstellung keine gebrauchten Gegenstände zu Flohmarktpreisen weitergegeben werden, sondern Händler aus der Umgebung von Peking ihre Waren, auch traditionelles Handwerk feil bieten. Mit der wie immer überfüllten Metro fahren wir bis zur Endstation der Linie 10, laut Internetbeschreibung laufen wir von dort aus nach Süden bis zu einer bestimmten Brücke, biegen dort nach links ab und finden … nichts! Nicht dass wir irgendwie lauffaul wären, aber bei 30° ziehen sich 2 km Fußweg an stark befahrenen Hauptstraßen doch ganz schön in die Länge. Dummerweise habe ich den Namen des Marktes "Panjiayuan Antique Market" nur in Englisch griffbereit, der Chinese auf der Straße kann aber bestenfalls chinesische Schriftzeichen lesen und auch das klappt nicht immer. Nach 1 Stunde vergeblicher Suche brechen wir unser Unterfangen ab. In einem Supermarkt holen wir uns was zu trinken und Julia entziffert an der nahegelegenen Bushaltestelle, dass ein Bus von hier ziemlich direkt zu unserer Metro-Station zurückfahren dürfte. Sie behält Recht, so dass wir sehr bequem die 2 km Rückweg bewältigen.

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Nächstes Ziel ist der Seidenmarkt. Auch hier verspricht der Name anderes als man erwarten darf. Möglicherweise gibt es dort auch irgendwo Seide zu kaufen, aber in erster Linie gilt dieser Markt als Schnäppchen-Mekka für Marken-Fakes. Wohl wissend, dass das Einführen solcher Markenfälschungen in Deutschland hart geahndet wird, wollen wir dort auch wirklich nichts kaufen, nur mal schauen, zumal das Handeln und Feilschen im Reiseführer als ausgesprochen amüsant beschrieben wird. Mein schriftlicher China-Reiseführer stammt aus dem Jahr 2002. Für ein Land, das sich so rasant entwickelt wie China, kann das Buch aber bestenfalls noch als Geschichtsbuch dienen. Da stimmen natürlich keine Preisangaben mehr, keine Öffnungszeiten, keine Verkehrsanbindungen, eigentlich kann man dort nur die geschichtlichen Faktoren zu den Altertümern nachlesen, alles andere sollte man tunlichst vergessen, so auch die romantische Darstellung des Seidenmarktes. Tatsächlich wurde die alte Markthalle nämlich vor wenigen Jahren platt gemacht und durch ein mehrstöckiges "Gewerbegebäude" ersetzt.

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Heutzutage gibt es von der Metro aus einen direkten Zugang und im Gebäude sind die verschiedenen Produktgruppen nach Stockwerken getrennt. Lauter gleichartige, durch Glasscheiben separierte kleine Läden bieten alles an, was das Fälscherherz so begehrt. Vom Gucci-Handtäschchen über Samsonite-Koffer bis Armani-Gürtel und Adidas-Schuhen ist alles tausendfach vertreten, zu Dumpingpreisen, die einem den Atem verschlagen. Während Pascal und ich uns gestern echte Adidas-Laufschuhe im zertifizierten Adidas-Geschäft in der Innenstadt für je rund 100,- € leisteten, könnten wir billige Kopien mit den begehrten 3 Streifen hier für 25,- € ergattern, bei geschicktem Verhandeln möglicherweise sogar für 15,- €. Allerdings dürfte das böse Erwachen entweder schon beim Gebrauch, spätestens aber am deutschen Zoll kommen. Nein, dieser "Markt" hat aber auch so rein gar nichts charmantes an sich, vor jeder Ladentür ruft eine Verkäuferin auf Englisch "Lady, do you want original bag?" "Are you looking for shoes?" "Come in, find cheap T-Shirts!". Nichts mit Waren betrachten, Stoffe anfassen oder so, alles ist steril und abgeschrankt, nur auf Touristen-Fang und schnelle Geschäfte ausgerichtet. Unsere knurrenden Mägen veranlassen uns, wenigstens das Restaurant-Stockwerk im Untergeschoss näher zu betrachten und eine Kleinigkeit zu essen, aber danach ergreifen wir ganz schnell die Flucht.

Nach diesem Erlebnis lassen wir den ähnlich verlockend beschriebenen Stoffmarkt gleich ganz sein, zumal dieser in einer ganz anderen Ecke der Stadt liegt und nur mit einem längeren Fußmarsch zu erreichen wäre. Wir lenken unsere Schritte in die Metro und fahren zurück zum Hotel. Dort erreicht uns ein Anruf von Dieter, dass er überraschend schon früher frei habe und wir doch zu ihm ins Olympia-Einkaufszentrum kommen sollten, welches nach seinem Geschmack recht schön und sehenswert gestaltet sei. Auch wenn Julia vor 5 Minuten noch etwas müde aus der Wäsche schaute, die Aussicht auf "Shopping mit Dieter" weckt ihre Lebensgeister schlagartig, die zwei sind da ein echt gutes Team, vor allem in Supermärkten ist vor den beiden nichts sicher...

Tatsächlich erwartet uns ein Einkaufstempel mit sehr schöner Rundumgestaltung, gebaut für Olympia 2008. An die chinesische Tradition von Trommel- und Glockentürmen angelehnt, finden wir moderne Fassungen im Eingangsbereich.

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Drinnen wurde offenbar die Sommerdeko bereits entsorgt und aus unerfindlichen Gründen direkt der Winter bzw. Weihnachten hervorgeholt. Dank Klimaanlagen wirkt der Gegensatz zu den 30° Außentemperatur zwar nicht ganz so krass, aber schmunzeln müssen wir natürlich trotzdem. Auf Julias Einkaufszettel ist das Thema "Schuhe" noch nicht abgehakt. Eine sehr, sehr große Schuhabteilung sollte da eigentlich Erfolg versprechen. Für unsere Jungs hat dieser Einkauf den großen Vorteil, dass Schuhgeschäfte naturgemäß reichlich Sitzgelegenheiten bieten. Also darf Julia in aller Ruhe anprobieren, aussuchen, vergleichen, diskutieren, probelaufen ohne männliche Knurrgeräusche als Störfaktoren. Am Ende findet sie ein paar preiswerte, ausgesprochen hübsche Pumps und alle sind zufrieden.

 

Mittwoch, 22.8. - Patric kommt und ab auf die Mauer

Heute früh um 7:00 Uhr kommt Patric mit dem Flieger an. Zu dieser frühen Stunde hält sich die allgemeine Unternehmungslust der Familie noch sehr in Grenzen, so dass ich alleine zum Flughafen fahre, um meinen Jüngsten in Empfang zu nehmen. Tatsächlich geht es zu dieser Tageszeit etwas lockerer zu in der S-Bahn. An Sitzen ist natürlich immer noch nicht zu denken, aber wenigstens kann man mit etwas Bewegungsfreiheit stehen. Patric ist nach seiner langen Reise über Helsinki erfreulich fit, so dass unserem Plan, heute die chinesische Mauer zu besuchen, nichts im Wege steht.

Da das Hotel komplett ausgebucht ist, auch wegen Dieters Konferenz, teilen die Kinder sich ab heute ein Zimmer zu dritt. Allerdings hatten Julia und Pascal bislang ein sehr kleines 2-Bettzimmer, in dem definitiv kein 3. Bett Platz hätte. Nach den üblichen Verständigungsschwierigkeiten, erfassen auch die 5 Rezeptionsdamen die Sachlage und quartieren meine Kinderschar in ein größeres 3-Bettzimmer um. Nun können wir noch in Ruhe zu fünft frühstücken, um uns dann in das Abenteuer "Badaling" zu stürzen.

In der Umgebung von Peking gibt es mehrere Abschnitte der chinesischen Mauer, die touristisch hergerichtet und zur Besichtigung freigegeben sind. Diese kann man mit organisierten Busfahrten erreichen, womit man sich allerdings so eine Art "Kaffeefahrt" einhandelt. Neben ausgedehnten Haltepunkten an Touristenshops für Seidendecken, Perlen u.ä., einem völlig überteuerten Touristenessen bescheidener Qualität, verbleiben einem dann i.A. noch 30 Minuten des Ganztagsausflugs an der Mauer. Um diesem Nepp zu entgehen, wollen wir ganz selbständig mit dem Zug nach Badaling fahren, alles fein säuberlich im Internet recherchiert. Aber auch heute stimmen Theorie und Praxis nicht wirklich miteinander überein.

Vom Nordbahnhof aus fahren etwa alle 2 Stunden Züge nach Badaling, brauchen ca 75 Minuten für die Fahrt. Gleich am Ausgang der Metro heften sich ganze Heerscharen von Chinesen an unsere und andere Touristenfersen und rufen uns unermüdlich "Badaling, Badaling, Badaling cheap!" zu. Eine kleine, rundliche Frau ist besonders aufdringlich, so lange bis ich sie regelrecht anfauche und sie mit einem deutschen -zugegeben nicht eben höflichen- RedeschwallI zutexte, leicht erschrocken tritt sie den Rückzug an. In der Fahrkarten-Schalterhalle entdecke ich eine englisch beschilderte Informationsstelle. Die junge Dame erklärt mir in recht gutem Englisch, dass der von uns angepeilte Zug um 10:57 Uhr bereits ausverkauft sei, der nächste auch und dass wir gegen 12:00 Uhr wiederkommen könnten, um evtl. noch Karten für den 14:00 Uhr-Zug zu bekommen. Nein, die Badaling Fahrkarten werden immer nur am Tag der Fahrt verkauft, wir hätten halt heute früh um 7 schon da sein sollen. FRUST !!! Der junge Portugiese neben mir ist genauso enttäuscht. Währenddessen ist der Rest meiner Familie draußen mit 2 Taxifahrern ins "Gespräch" gekommen, die uns anbieten, uns für 600,- Yuan im Auto nach Badaling und zurück zu fahren. Dieter verhandelt heftig und versucht den Preis zu drücken, als er bei 500,- Yuan schon fast einschlagen will, kommt der freundliche Portugiese von eben auf mich zu und berichtet, dass man am Schalter 1 völlig problemlos Karten für den nächsten Zug erwerben könne. Ich überlege noch kurz, ob ich erst die Fahrkarten kaufen und dann der Info-Dame den Hals umdrehen soll oder umgekehrt. Stattdessen kaufe ich nur die Fahrkarten und präsentiere sie mit entsprechend grimmiger Miene und einem unfreundlichen englischen Kommentar der Info-Tussi, ihren Hals lasse ich unangetastet, ist ihr Glückstag heute! Das hat sie auch meiner noch fast ungläubigen Freude über den Preis der Tickets zu verdanken: 6,- Yuan pro Person. Wir haben gegenüber der Taxivariante also gerade 440,- Yuan gespart, da lacht das Schwabenherz!

Wir begeben uns in die Wartezone des Bahnhofs und erkennen, dass erstaunlich früh bereits eine durch Begrenzungsgitter kanalisierte, riesige Warteschlange vor dem "Badaling"- Bahnsteigszugang versammelt ist. Eine genaue Betrachtung unserer Fahrkarten bringt zutage, dass es in diesem Zug offenbar keine reservierten Sitzplätze, wie in allen anderen Chinazügen gibt. Ok, das riecht nach Kampf!

10 Minuten vor der geplanten Abfahrt öffnet sich die Tür zum Bahnsteig und das Gedränge "auf Leben und Tod" geht los. Unsere Kampfstrategie haben wir zum Glück schon festgelegt: Pascal und Patric rennen mitsamt den Rucksäcken voraus, um mithilfe dieser Habseligkeiten zu zweit 5 Plätze freizuhalten, während Jule, Dieter und ich etwas langsamer nachkommen. Nun ist der Nordbahnhof ein Sackbahnhof. Man könnte also vermuten, dass die Züge -wie in Stuttgart oder Leipzig- bis ganz nach vorne einfahren. Falsch gedacht: Hierzulande hält man schon 150 m vor dem Prellbock an, damit die Reisenden noch was für ihre Gesundheit tun bevor sie sich faul auf den hart erkämpften Sitzplatz fallen lassen. Meine Jungs rennen was das Zeug hält und lassen nach und nach die Massen hinter sich. Im vorletzten Wagen, also locker 300 m vom Startpunkt entfernt kämpfen sie wie die Löwen um die besetzten 5 Plätze bis endlich die "Gemütlichfraktion" der Familie erscheint. Nachdem wir uns nun schon intensiv mit dem restriktiven chinesischen Fahrkartensystem beschäftigt haben, sind wir um so mehr verblüfft, dass für diesen Zug ganz offensichtlich viel mehr Fahrkarten als vorhandene Sitzplätze verkauft wurden. Viele Passagiere müssen stehen. Insgeheim bin ich froh, dass in unserer Nähe kein älterer Mensch oder eine Mutter mit Kind steht, denn denen hätte man ja auf jeden Fall den eigenen Sitzplatz dann angeboten. Die jungen bzw. gleichaltrigen Leute um uns herum haben halt leider Pech gehabt…

Für die Heimfahrt werden wir jedenfalls gleich nach der Ankunft die Fahrkarten erwerben. Ach ja, das hatte ich noch nicht erwähnt: die Rückfahrkarten gibt es NUR in Badaling, nicht etwa schon in Peking, weil ja die allermeisten Leute auch wieder zurück wollen.

Die Zugfahrt ist recht schön. Schon kurz hinter der Stadtgrenze von Peking erheben sich bewaldete Berge und der Zug schnauft ziemlich kurvenreich aufwärts. An mehreren Stellen hat man Sicht auf die Mauer, auch Pagoden oder kleinere Tempelanlagen mitten in den Bergen sieht man. In Badaling angekommen, kaufen wir -wie geplant- erstmal die Rückfahrkarten, um besorgt festzustellen, dass der Verkäufer alle Karten von ein und demselben Block abreist, ganz egal welchen Zugwunsch man äußert. Das bedeutet dann wohl, dass eine Fahrkarte für alle Züge gilt und dass man Glück haben muss, um im gewünschten Zug noch ein Plätzchen zu ergattern. Aber das soll uns jetzt noch nicht belasten. Wir folgen der Menschenmasse, die sich an der Hauptstraße entlang auf einem nur 1 m breiten Gehweg langsam nach Norden bewegt. Sowohl der Straße als auch dem Bahnhof sieht man an, dass sie relativ neu gebaut sind. Warum in aller Welt wird dann nicht ein einigermaßen sicherer Fußweg zum alleinigen Ziel der Reise vorgesehen? Man ahnte doch sicher, dass hier täglich ein paar zigtausend Menschen entlang laufen würden, so wie überall in China. Es bleibt einem kaum was anderes übrig als auf der Straße zu gehen und wenn man dort nicht überfahren wird, dann stirbt man tendenziell an Herzinfarkt, wenn einen der von hinten herannahende Bus aus 2 m Entfernung anhupt. Nein, diese Verkehrsplanung muss ich nicht verstehen.

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Nach etwa 1 km Fußmarsch wird der Weg breiter, wir erreichen die erklärte Touristenzone vor der Mauer. Aus dem schlauen Internet wissen wir, dass es für die etwas gehfauleren Touris sowohl eine Seilbahn als auch eine Art Sommerrodelbahn gibt, die das Erklimmen der höher gelegenen Mauerabschnitte wesentlich erleichtern. Wir haben es auf diese Rodelbahn abgesehen, aber nirgends können wir ein Hinweisschild zum Startpunkt finden, einzig die Seilbahn ist ausgeschildert. Auch Nachfragen hilft nicht, nur ahnungsloses Schulterzucken - da ist sie wieder, die Kluft zwischen Theorie und Praxis! Mit der ganzen Sucherei haben wir den Zugang zur Seilbahn schon weit hinter uns gelassen und zum Zu-Fuß-Zugang ist es nur noch ein Katzensprung, also wird gelaufen.

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Ohne vernünftige Begründung entscheiden wir uns für den westlichen Aufstieg. Startpunkt ist eine Befestigungsanlage in einem Tal, von wo aus die Mauer in etwa 8 m Breite in beiden Richtungen die Berghänge erklimmt. Alle paar hundert Meter kommt ein Wachturm. Dieser Mauerabschnitt ist -wie gesagt- extra für Besucher neu hergerichtet. Wir vermuten einfach mal, dass es im Original ganz ähnlich aussah. 2005 waren Dieter und ich ja bereits auf einem anderen Mauerabschnitt gewesen, von daher wissen wir, dass die hier sehr gleichmäßig gestalteten Treppenstufen wahrscheinlich weniger dem Original entsprechen als die sehr steilen, unförmigen Treppen, die wir damals kennenlernten. Bereits vor dem 3. Wachturm sind Dieter und ich platt. Es ist sonnig und heiß und wirklich steil. Pascal macht noch ein Foto von uns, wo die Steigung sehr gut rüberkommt und dann überlassen wir den weiteren Aufstieg den Kindern.

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Die klettern noch bis zum höchsten, gut ausgebauten Wachturm, wo man auch bequem mit Seilbahn oder Rodelbahn hätte hingelangen können. Nachdem sie sehen, in welchem Schneckentempo die Rodelbahn sich abwärts bewegt und welche Warteschlangen am oberen Zustieg lauern, beschließen die Kinder, auch den Rückweg lieber zu Fuß zu bewältigen.

Dank Handyphonie treffen wir uns nach 2 Stunden unten alle wieder und treten den Rückmarsch zum Bahnhof Badaling an. Im Wartesaal herrscht bereits drückende Enge, wir begeben uns artig ans hintere Ende der Warteschlange, gefolgt von einigen ausländischen Touristen, während der Chinese sich der Einfachheit halber irgendwo ganz vorne dazwischenquetscht. Auch hier öffnet sich 10 Minuten vor der Abfahrt das Gatter und gibt den Weg auf den Bahnsteig frei. Nun ist es wirklich wie beim Viehtrieb im wilden Westen. Eine Aufsichtsperson hat sich irgendwie so halbhoch mit einem Megaphon bewaffnet auf das Absperrgitter gestellt und versucht nun irgendwie brüllend des Chaos' Herr zu werden. An Fahrkartenkontrolle ist jedoch nicht zu denken. Die Masse drängelt, drückt, quetscht und schiebt mit ziemlicher Gewalt Richtung Bahnsteig. Patric hat irgendwann auch die Faxen dicke und klettert jungen Chinesen folgend über die Gitter schlicht hinweg, statt sich auf dem Boden drumherum zu schlängeln. Ich kann mich in meiner Schulzeit an ähnliche Drängeleien erinnern, wenn es um den Schulbus ging. Aber da waren wir alle Schüler und vielleicht 50 Personen. Hier sind auch alte Leute und Kleinkinder dabei und es sind mehrere Hundert, echt das totale Chaos. Der Bahnsteig ist zum Gleis hin gänzlich abgeschrankt. Nur da, wo später die Zugtüren landen, sind Tore zum Aufschieben, jedes einzelne von einem uniformierten Schaffner bewacht. Vor diesen Toren bilden sich jetzt die nächsten Menschenknäuel. In der U-Bahn ist es ähnlich, aber sehr gesittet, man wahrt gewisse Mindestabstände zum Nächsten und reiht sich generell hinten ein. Hier hingegen wird jetzt schon gedrängelt und sich mit Ellenbogen nach vorne gearbeitet. Jule und ich halten uns da raus, wir verlassen uns auf unsere "Jungs". Die 3 haben sich taktisch klug seitlich am Tor positioniert, um bei Einfahrt des Zuges dann "von seitlich durch die Brust ins Auge" die Zugtür mit als erste zu erklimmen. Der Kampfgeist steht ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben. Und tatsächlich schaffen sie es wieder 5 Plätze zu verteidigen. Auf den Platz, den Pascal mir mit seinem Rucksack freihalten wollte, hat sich allerdings eine junge Chinesin gestellt, nicht gesetzt. Da die Sitzreihen angenehm geräumig und breit sind, beschließen wir mit ihrem Freund, uns die 2 Plätze zu dritt zu teilen, man ist ja kein Unmensch.

 

Donnerstag, 23.8. - Verbotene Stadt und Pekingente die 1.

Für Dieter ist heute wieder Konferenz angesagt, daher nehmen wir anderen uns Stätten vor, die er noch von unserem letzten Pekingbesuch her kennt. Mit der Metro gelangen wir gut gequetscht zum Platz des Himmlischen Friedens. Der Platz ist an sich jetzt nicht sooo was besonderes, allein seine immense Größe von fast 40 ha ist schon mächtig beeindruckend. Zu Kaiserzeiten begutachtete hier wohl der Herrscher seine Heerscharen, auch die Auswahl seiner Soldaten fand hier statt. Für die Öffentlichkeit war der Platz damals nicht zugänglich. Ganz anders seit der kommunistischen Herrschaft in China, für deren heißgeliebte Massenaufläufe und Machtdemonstrationen ist dieses Areal schlicht ideal, rund 1 Mio Menschen können sich hier versammeln.

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An der Nordseite des Platzes führt die 6-spurige Hauptstraße Pekings zwischen Platz und Tor des Himmlischen Friedens vorbei, uns allen gut bekannt von riesigen Militärparaden. Die Tribünen für die vielen Militärs und Ehrengäste sind eine Dauereinrichtung und ziehen sich über hunderte von Metern rechts und links des Tores hin. Gegenüber, am südlichen Ende des Platzes liegt das große Mao-Mausoleum mit dessen mumifiziertem Leichnam. Für Chinesen ist das die reinste Pilgerstätte, wir legen keinen Wert auf einen Besuch. Links und rechts des Platzes befinden sich das Nationalmuseum und die große Halle des Volkes, wo die großen Parteitage stattfinden.

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Heute ist es so richtig schön heiß und sonnig, nicht eben das ideale Wetter, um riesige Freiflächen zu besichtigen. Wir hoffen auf etwas mehr Schatten in der Verbotenen Stadt, denn im Gegensatz zu den klugen Chinesen haben wir nicht unsere Regenschirme als Sonnenschirme dabei. Ganz typisch für chinesische Eingangstore sind die großen Türen mit den goldenen "Knubbeln". Sie zu reiben soll Glück bringen, deshalb sind die unteren Reihen meist total abgewetzt und gar nicht mehr golden.

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Die Verbotene Stadt, der einstige Kaiserpalast, war für das Volk tabu, daher der Name. Es ist eine riesengroße Anlage, die sich -getrennt durch mehrere Hallen- in viele verschiedene Höfe untergliedert. Ich persönlich und auch die Kinder bevorzugen ja die guten alten deutschen Schlösser und Burgen, wo man heutzutage als Tourist vor allem die Gemächer und Räumlichkeiten der einstigen Bewohner betrachten und sich somit einen gewissen Eindruck des damaligen Lebens verschaffen kann. In China legt man offenbar vor allem Wert auf Größe, damals wie heute. Von den "Innereien" der ganzen Palastgebäude bekommt man fast nichts zu sehen, lediglich an den großen Hallen, z.B. am Thronsaal ist eine Flügeltür geöffnet. Außer ein paar wenigen, besonders geschickten Dränglern erhascht aber kaum jemand einen echten Blick auf das Innere. Wir schicken unseren längsten, Patric, voraus, um mit ausgestrecktem Arm Fotos zu schießen, die wir uns dann auf dem Computer ansehen können, sehr bequem!

Obwohl wir immer mal wieder etwas Schatten unter den Balustraden finden, halten wir uns nicht endlos in der Verbotenen Stadt auf. Am Ende wiederholen sich die architektonisch wirklich beeindruckenden Einzelheiten ja doch in jedem weiteren Hof. In der größten Mittagshitze treten wir den Heimweg an und streben dem Tor des Himmlischen Friedens zu. Schweißgebadet angekommen, müssen wir allerdings erfahren, dass es dort keinen Ausgang gibt, selbiger befindet sich gefühlte 3 km weiter links außen, also gen Osten. Nicht nur, dass wir gar keine Lust mehr zum Laufen haben, auch die Gewissheit, dass wir uns mit jedem Schritt weiter von der nächsten Metrostation entfernen, wirkt nicht eben beflügelnd auf uns…

Draußen angekommen beschließen wir, dass wir ausnahmsweise mit dem Taxi zum Hotel fahren werden. Nun gut - leichter gesagt als getan. Erstmal kommen nur lauter besetzte Taxen vorbei oder sie halten schlicht nicht an, warum auch immer. Als endlich eins hält, bin ich guter alter Europäer doch glatt der Meinung, dass ein Pekinger Taxifahrer, nur 4 Jahre nach den Olympischen Spielen in seiner Stadt mit dem Wort "Olympia" bzw. "Olympic Games" doch bestimmt etwas anfangen kann. Weit gefehlt, er versteht nichts, auch nicht den chinesischen Namen unserer Metrostation "Beitucheng" und fährt einfach weiter. Zum Glück steht unsere Hoteladresse in Chinesisch auf den Schlüsselkarten drauf, die wir ja dabei haben, so dass der nächste Taxifahrer dann doch willens und bereit ist, uns für knapp 30,- Yuan dorthin zu chauffieren. Und obwohl unser Hotel doch recht gut versteckt im Hinterhof liegt, findet das Taxi mit unserer Hilfe wirklich seinen Weg. Wir steigen gleich an der Einkaufsmeile aus und gönnen uns ein chinesisches Mittagessen.

Als absolutes MUSS habe ich den Besuch eines Peking-Enten-Restaurants auf unsere Agenda in der chinesischen Hauptstadt gesetzt. Im Internet konnte ich diverse Empfehlungen ausfindig machen, erfreulicherweise auch ein Restaurant nur 2 Querstraßen vom Hotel entfernt. Da wollen wir heute Abend hin. Sicherheitshalber möchte ich einen Tisch reservieren. Eigentlich war mein Plan, die englischsprachige Rezeption unserer amerikanischen Hotelkette damit zu beauftragen telefonisch zu reservieren, aber unsere Damen vom Holiday-Inn mit ihren desolaten Englischkenntnissen hätten mir wahrscheinlich eher 5 lebende Enten auf's Zimmer geliefert denn eine Reservierung für 5 Personen durchzuführen. Also mache ich mich auf den Weg zum Restaurant während die Kinder sich für eine gepflegte Mittagsruhe entscheiden. Google maps führt mich in ein Wohngebiet, respektive eine sehr chinesische Einkaufsstraße mit lauter klitzekleinen Lädchen und ebenso kleinen Imbissbuden. Meine Spannung wächst, je näher die gesuchte Hausnummer kommt. Nein, sie kommt natürlich nicht, aber immerhin die daneben. Das, was mein Restaurant sein soll, macht erstmal gar keinen überzeugenden Eindruck und in relativ unscheinbar kleiner Schrift steht irgendwas in chinesischen Lettern neben dem Eingang. Dann jedoch entdecke ich die Türgriffe in stilisierter Entenform und traue mich hinein. Ja, es scheint wirklich ein Restaurant zu sein. Am Empfangstresen steht eine junge Dame in adretter Uniform - ganz anders als die Rezeptionistinnen des Holiday-Inn mit ihren orangenen Poloshirts. Da ich mich ganz bewusst in einem Nicht-Touristen-Restaurant befinde, wundere ich mich überhaupt nicht, dass die junge Dame kein Englisch kann. Aber sie ist neugierig, was ich von ihr will und gibt sich alle Mühe mein Anliegen zu verstehen. Mit viel Zeichensprache, einem kleinen Zettel und einem Blick in die Speisekarte schaffen wir es, uns einigermaßen zu verständigen und ich glaube, sie hat verstanden, dass ich heute Abend um 19:00 Uhr mit 5 Personen hier Pekingente essen möchte. Frohen Mutes bedanke ich mich und ziehe wieder von dannen.

Meine Söhne haben sich inzwischen zum Billardspielen verkrümelt, Julia genießt das blanke Nichtstun und Dieter taucht auch wenig unternehmungslustig im Hotelzimmer auf. Da streichen wir doch ganz einfach den für heute noch vorgesehenen Sommerpalast zugunsten eines richtig faulen Spätnachmittags, wir haben ja schließlich Urlaub!

Am frühen Abend machen wir uns rechtzeitig auf den Weg zur Pekingente. Jetzt ist richtig was los in dem Restaurant, scheint unter Chinesen wirklich sehr beliebt zu sein. Wir sind die einzigen Fremden und finden das auch gut so. Links und rechts der Lobby sieht man durch große Glasscheiben, dass alle Tische besetzt sind, während sich im Eingangsbereich viele Grüppchen offenbar in Wartestellung befinden. So was haben wir bisher nur bei Pizza-Hut in Nanjing erlebt. Ich versuche der nächstbesten Kellnerin klarzumachen, dass ich eine Reservierung habe und nicht warten möchte. Sie versteht mich leider nicht, aber dann kommt die Empfangsdame vom Nachmittag um die Ecke und rettet die Situation. Gerade wird drinnen ein Tisch frei, den sie uns umgehend anbietet. Zu unserer Überraschung gibt es eine halbwegs englische Speisekarte, glücklicherweise sogar mit Fotos! Wir studieren sowohl das Schriftstück als auch die Tische um uns herum und können beides nur schwer in Einklang bringen. Irgendwo steht "Roast Duck" mit 2 verschiedenen Preisen, ich glaube 150,- und 170,- Yuan und das Foto daneben ähnelt den "Aufbauten" auf unserem Nachbartisch. Wir zitieren die Bedienung herbei und weisen auf das Foto mit fragenden Gesten zu den beiden Preisen. Sie scheint zu verstehen und zeigt auf den teureren Preis mit einem kräftigen Kopfnicken. Nach meiner Vorstellung könnte es sich um unterschiedliche Preise für mittags und abends handeln. Zur Sicherheit zeige ich mit dem Finger -hoffentlich ist das in China kein schlimmes Vergehen- auf den Nachbartisch und die Kellnerin scheint zufrieden mit der Welt, nickt freundlich, sammelt die Speisekarten ein und veranlasst ihre Kollegin uns Tee zu servieren. Tja, dann warten wir mal ab, was passieren wird. Mit Tee kann man Julia und mich ja durchaus erfreuen, aber unsere Jungs hätten schon lieber Cola, Wein oder Bier. Verbal kommen wir leider keinen Schritt weiter. Zum Glück steht in unserer Sichtweite ein Kühlschrank mit Glastür. Patric geht zusammen mit der Bedienung hin und als die immer noch nicht so recht versteht, was er meint, holt er die gewünschten Getränke einfach freundlich lächelnd selbst heraus. Offenbar hat er damit nichts falsch gemacht, denn ebenso freundlich reicht die Kellnerin anschließend die dazu passenden Gläser. Wenig später bekommen wir Geschirr und Stäbchen und auch das Gestell mit dem Bambuskorb obendrauf wird gebracht. In demselben befinden sich die typischen kleinen, dünnen Pfannkuchen und ähnlich manchen Fonduesets, befinden sich unten drumherum weitere Zutaten auf einem Drehgestell. Die Bedienung macht uns auf den Koch neben uns aufmerksam, der gerade beginnt unsere Ente in feine Scheiben zu zerteilen. Sein Messer muss höllisch scharf sein, denn es ist uns ein Rätsel, wie man Ente mit knackig gerösteter Haut so gleichmäßig schneiden kann. Hübsch auf mehreren Tellern drapiert gelangt die Leckerei dann in unsere Reichweite. Aus dem deutschen Chinarestaurant wissen wir zum Glück, wie man Pekingente isst: Ein Pfannkuchen wird mit dunkler Soße bestrichen, mit ein paar Gemüsestreifen und etwas Ente belegt, sorgfältig zusammengewickelt und dann verspeist. Lecker!!!!

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Vorsichtig schauen wir uns um, ob wir evtl. mit Nachschub rechnen dürfen, sieht aber nicht so aus. An den anderen Tischen haben die Gäste offenbar noch mehrere Extra-Speisen zusätzlich bestellt, aber in Sachen Ente wird nirgends ein Nachschlag serviert. So richtig pappsatt sind wir alle 5 nicht, fürchten aber, dass wir uns total unmöglich machen, wenn wir jetzt noch eine zweite Ente bestellen. Außerdem sitzen und stehen im Vorraum noch so viele wartende Gäste, man versetze sich in deren Lage: Sie beobachten zufrieden, dass sich an unserem Tisch die Mahlzeit dem Ende zuneigt und dann fangen wir nochmal von vorne an - NEIN, das kann man nicht machen. Wir erinnern uns an allerlei Süßigkeiten auf unseren Hotelzimmern und auch dass der nahegelegene Supermarkt ja noch offen hat und vertagen den zweiten Gang auf später - obwohl es natürlich schon sehr lecker gewesen wäre wenn… Tatsächlich bezahlen wir für dieses schmackhafte Essen zu fünft nur die 170,- Yuan, ich hätte mich auch nicht zu sehr gewundert, wenn das der Preis pro Person gewesen wäre. Mit den Getränken kommen wir mit gerade mal 200,- Yuan davon. Vielleicht sollten wir morgen gleich nochmal herkommen?

 

Freitag, 24.8. - Hutong, Temple of Heaven und Pekingente die 2.

Für den heutigen Vormittag habe ich einen Besuch im Hutong vorgesehen. Darauf bin ich selbst riesig gespannt, denn das ist auch für mich neu, erst kürzlich habe ich in einem Buch erstmals darüber gelesen. Hutongs sind die klassischen Pekinger Wohnsiedlungen, die heutzutage mehr und mehr zugunsten neuer Hochhäuser verschwinden. Im Hutong findet man vor allem einstöckige Wohnbauten, die meistens mit 4 Wohneinheiten einen kleinen Innenhof umschließen. Da seit Jahrzehnten keine neuen Hutongs mehr gebaut werden, muten die bestehenden natürlich alt und heruntergekommen an. Tatsächlich aber ist diese traditionelle Wohnform sehr beliebt und die Wohnungen werden auch über Maklerbüros vermittelt. In Peking sind 2 Siedlungen nahe der verbotenen Stadt besonders bekannt und dort finden auch Führungen für Touristen statt, begleitet von all den eher lästigen "Nebenwirkungen" wie Souvenirstände, Mc-Donalds und anderen Touristenfallen. Da wollen wir bewusst nicht hin. Google maps weist freundlicherweise alle Hutongs mit ihren Siedlungsnamen aus, so dass wir nahe einer Metro-Station fündig werden. Natürlich gibt es für Wohnsiedlungen keine offiziellen Wegweiser, alles was wir als Anhaltspunkt haben, ist die einstöckige Bauweise. Also lenken wir unsere Schritte von der Metro aus in die einzige Richtung, wo keine hohen Gebäude die Sicht versperren und werden fündig.

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Die Straßen im Hutong sind unterschiedlich breit und damit mehr oder weniger für Autos geeignet. Allein schon die Anwesenheit von Privatfahrzeugen ist ein klares Indiz dafür, dass in dieser Gegend nun wirklich nicht die Ärmsten der Armen wohnen, man muss schon ein Gutverdiener sein, um sich in Peking ein eigenes Auto leisten zu können. Und als Hutong-Bewohner muss man sein Auto sehr gut kennen und Meister im Einparken sein. Wir beobachten wilde Manöver auf cm-Passgenauigkeit, um überhaupt die eine oder andere Hausecke unbeschadet zu umfahren. Hut ab!

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Über die Besonderheiten der Strom- und Gasversorgung im Hutong, aber auch in anderen Mehrfamilien-Wohnformen habe ich lustige Einzelheiten gelesen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte: Girokonten und die damit verbundenen Erleichterungen im Zahlungsverkehr sind in China noch ausgesprochen selten, wir als Ausländer z.B. dürfen kein Girokonto eröffnen und die meisten Chinesen haben nur ein Sparbuch. Auch Scheck- und Kreditkarten sind dementsprechend selten, fast alles geht mit Bargeld vonstatten. Da die größte chinesische Banknote auf 100,- Yuan lautet, also kaum mehr als 10,- €, könnt Ihr Euch vorstellen, mit welchen Geldscheinbündeln hier alltäglich hantiert wird. Sicherheitshalber hat deswegen auch der kleinste Laden einen Geldschein-Zähl- und Prüfautomat, durch den die Geldbündel in allen 4 Richtungen durchgelassen werden. Während unsereins in Deutschland meist nur auf dem monatlichen Kontoauszug an das Vorhandensein einer Stromrechnungsabbuchung erinnert wird, muss der Durchschnittschinese seinen Stromverbrauch stets im Auge behalten. Zu jeder Wohnung gehört ein Stromzähler, irgendwo gut zugänglich angebracht.

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Die Anzeigen laufen i.A. rückwärts, nämlich entsprechend der noch vorhandenen Stromeinheiten. Sobald sich dieselbe dem Nullpunkt nähert, muss der Mieter mit seiner Stromkarte zur Bank gehen. Klingt für deutsche Verhältnisse nicht besonders grausam, mit dem Wissen, dass man in chinesischen Banken mit mindestens 40 bis 90 Minuten Wartezeit zu rechnen hat, wird die Unbequemlichkeit aber schnell deutlich. Wie immer und überall in China, sind auch Banken generell überfüllt und man muss zuerst am Automat eine Nummer ziehen. Erfreulicherweise gibt es meist ausreichend Sitzgelegenheiten in der Wartezone. Die Stromkarte kann man am Bankschalter mit Bargeld oder per Überweisung vom Sparbuch auffüllen. Zuhause muss die Karte dann in den Stromzähler eingeschoben werden, woraufhin das eingezahlte Guthaben in Stromeinheiten umgerechnet und angezeigt wird. Leider ist die höchstmögliche Aufladung begrenzt und das Nachladen funktioniert auch nur bei Zählerständen unter 50 Einheiten. Einmal im Jahr Aufladen ist also nicht, da muss man sich schon jeden Monat ein paar Stunden Zeit dafür einplanen. Genauso funktioniert es mit Wasser, Telefon und Gas, sofern es denn durch eine Leitung geliefert wird. Die meisten Haushalte realisieren die Gasversorgung mit Gasflaschen, die regelmäßig ausgetauscht und quer durch die Stadt transportiert werden müssen. Natürlich gibt es dafür einen Lieferservice, aber der sparsame Chinese lädt sich die riesige Flasche auch sehr gern quer auf sein Fahrrad, um das schwere Ding in abenteuerlicher Fahrt nach Hause zu transportieren. Wir haben in unserer Universitätswohnung also richtig Glück, dass all diese Versorgungsfragen zentral und für uns kostenlos erledigt werden.

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Zurück zum Hutong! Wir scheuen uns die privaten Innenhöfe zu betreten, das kommt uns so vor als ob wir ungefragt in einen fremden umzäunten Garten eindringen um uns neugierig umzuschauen. Aber zu gern würden wir einen Blick erhaschen. Als ein älterer Herr gerade aus einem Zugang herauskommt und uns ausgesprochen freundlich grüßt, fühlen wir uns quasi aufgefordert, seinen Hof mal zu betrachten und treten ein. Pascal fotografiert nur sparsam, sieht auch nicht so aus, als ob die Bewohner ihren unordentlichen Hof wirklich gern der Öffentlichkeit präsentieren würden. Übrigens, in unserer ganzen Zeit habe ich auf den Straßen noch keinen industriell produzierten Besen gesehen. Diese Naturbesen beherrschen das Stadtbild und leisten sehr gute Arbeit. Auch bei uns auf dem Campus wird nur mit diesen Teilen gefegt und zwar sehr effektiv.

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Noch eine ganz besondere Besonderheit der Hutongs: Die Häuser haben im Normalfall keine eigenen Toiletten. Stattdessen gibt es an jeder zweiten Straßenecke ein öffentliches Klo. Und die sind SEHR öffentlich! Während bei uns traditionell beim Friseur der Dorfklatsch durchgekaut wird und man sich vor dem Bäcker auf ein Schwätzchen begegnet, findet dieser soziale Austausch hierzulande auf dem Klo statt. Ich las, dass die Leute sich gern stundenlang dort aufhalten, völlig ungeachtet gewisser Geruchsbelästigungen. Die von uns betrachtete Damentoilette ist ja ganz offensichtlich frisch renoviert, und dennoch keine Einzelkabinen? Auch in dieser Hinsicht ticken die Chinesen wohl ziemlich anders als wir. Pascal riskiert auch einen Blick in die dazugehörige Herrentoilette und berichtet, dass dort einer hockend schläft und zwei andere sich an der Pinkelrinne stehend angeregt unterhalten. Ok, wir "müssen" dann bis auf Weiteres erstmal nicht…

Ganz im Gegensatz zu dem unaufgeräumten Innenhof findet man im Hutong auch sehr schmuck gestaltete Gärtchen und die Schule mittendrin kann sich doch wirklich sehen lassen.

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Das hier ist laut dem roten Hinweisschild (sogar in Englisch) eine öffentliche Telefonzelle. Na dann fröhliches Telefonieren! Aber diese Teile sind vom Aussterben bedroht, denn China rühmt sich mit einer 99% Abdeckung der Handynetze und im Straßenbild haben bestimmt 4 von 5 Chinesen ein Handy in der Hand, wahrscheinlich hat der 5. seins in der Tasche…

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Pünktlich beim Mittagessen meldet Dieter sich telefonisch und berichtet, dass wir für den heutigen Abend zum "Professors Dinner" eingeladen sind. Dann wird aus unserem 2. Besuch des gestrigen Roast-Duck-Restaurants wohl nichts, aber so ein feines Dinner wird vor allem für die Kids natürlich ein besonderes Erlebnis werden. Während Pascal für den "Fall der Fälle" auch ein Oberhemd nebst Krawatte dabei hat, sieht es bei Patric in dieser Hinsicht eher düster aus, also setzten wir den Erwerb eines Hemds für ihn mal auf die nachmittägliche Agenda. Er ist zwar wesentlich größer als der Durchschnittschinese, aber immerhin gertenschlank, so dass es kein unlösbares Problem sein wird.

Vorerst aber will Dieter auch in die Stadt kommen, damit wir gemeinsam den Himmelstempel besuchen können. Dieser liegt ziemlich im Süden der Stadt, wurde im frühen 15. Jahrhundert erbaut und fällt durch seine kreisrunde Bauform architektonisch etwas aus dem Rahmen. Der eigentliche Opfertempel diente den chinesischen Herrschern insbesondere zum Erntedank und ist von einem schönen, großen Park umgeben. Während der Normalbürger für jede historische Sehenswürdigkeit und jeden Park nicht zu knapp Eintritt bezahlt, ist der Zutritt für Rentner generell frei. Diese nutzen denn auch die Parks als Treffpunkt für allerlei Aktivitäten. Sei es zum morgendlichen Tai Chi, zum Musizieren, Singen, Brett- oder Kartenspiel.

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Besonders beeindruckt hat uns der alte Mann mit seinem sehr eigenartigen Flöteninstrument. Leider hat Pascal die verschiedenen Gesellschaftsspiele nicht in Großaufnahme fotografiert, man scheut sich ja auch immer etwas, den Leuten zu dicht auf die Pelle zu rücken - und dann noch fotografieren? Aber man sieht zumindest im Hintergrund, dass die Geländer des Wandelgangs gut besetzt sind. Teils auf dem Geländer, teils auf mitgebrachten Klappstühlen sitzend gruppieren sich 2 bis 4 Spieler um ein Brett- oder auch Kartenspiel. Und wie immer geht es nicht gerade leise dabei zu. Manchmal wird heftig über den nächsten Zug diskutiert, an anderer Stelle wird reihum jeder Kartenabwurf lautstark kommentiert. Jedenfalls scheinen die Leute ihren Spaß zu haben.

Anschließend fahren wir zurück nach Norden, um erst im Einkaufszentrum ein Hemd für Patric zu kaufen und uns anschließend im Hotel für das große Dinner fein zu machen. Xiaoting, unser Gastgeber in Nanjing hat uns nur mitgeteilt, dass der Präsident der Pekinger Uni einlädt, das Ehepaar Schiehlen aus Stuttgart auch dabei sein wird und wir um 18:00 Uhr mit einem "Car" an unserem Hotel abgeholt würden. Also wir 5 plus 2 Schiehlens plus 2 Ruis, das muss schon ein recht großer "Car" sein. Tatsächlich kommt ein Kleinbus für rund 20 Personen ums Eck, in dem außer den schon erwähnten noch ein mir bis dahin unbekannter chinesischer Professor nebst 2 Studenten sitzen. Die Fahrt geht in die innerste Innenstadt, in die Nähe des Kaiserpalastes. Unterwegs erfahren wir, dass das älteste und berühmteste Peking-Enten-Restaurant unser Ziel ist. OH, das trifft sich aber gut! Da haben wir doch den direkten Vergleich.

Das Restaurant ist -wer hätte es gedacht- natürlich um Klassen größer und feiner als das gestrige. Wie bei einem Grand-Hotel fahren wir im Bus direkt an die Freitreppe vor. Der Eingangsbereich ist mit viel Gold und Samt dekoriert, aber die Geräuschkulisse erinnert leider mehr an den Hauptbahnhof als an ein gutes Lokal. Mit typischer chinesischer Überlautstärke werden offenbar Wartenummern aufgerufen, deren Tisch in einem der großen Säle jetzt frei ist. Bin ich froh, dass wir dieses laute Stockwerk ganz schnell in Richtung Separé weiter oben verlassen können, keine 10 Minuten hätte ich diese Beschallung ertragen. Oben erwartet uns wieder einmal ein sehr schönes Speisezimmer mit einem großen runden Tisch, an dem schon einige Gäste Platz genommen haben. Nachdem wir reihum alle kurz begrüßt haben, weist man auch uns Plätze zu. Es ergibt sich, dass rechts des Gastgebers alle anderen Professoren mit und ohne Begleitung sitzen, während links von ihm unser Bestle-Clan landet. Prof. Hu stellt die illustre Runde vor, die meisten kennen sich eh von der Tagung oder schon länger. Dieter wird dann gebeten, seine Familie vorzustellen, was postwendend zu der erstaunten, immer wiederkehrenden Frage führt: Wie kann es sein, dass Eure Kinder "freiwillig" in dem Alter noch mit den Eltern gemeinsam reisen. Ja, das fragen wir uns auch manchmal, scheinbar sind wir als Eltern nicht gänzlich unausstehlich…

Prof. Hu berichtet dann noch über die Geschichte dieses Restaurants und der Peking-Ente: Schon in der Song-Dynasite (960 - 1279) soll ein Koch aus einer fernen Provinz erstmals am Kaiserhof in Peking eine Ente in dieser Art zubereitet haben, woraufhin er quasi gezwungen wurde Zeit seines Lebens am Hof zu bleiben. Wir kennen eine andere Entstehungsgeschichte, nämlich dass in der Ming-Dynastie (1368 - 1644), als die Hauptstadt nicht Peking (= Bei-Jing = nördliche Hauptstadt) sondern Nan-Jing (= südliche Hauptstadt) war, dort diese Art der Entenbraterei erfunden wurde und bei der Verlegung des Kaiserhofs nach Peking ganz einfach mit umzog. Aber diese Variante möchte man in Peking natürlich nur ungern wahr haben. Jedenfalls blieb die aufwändige Zubereitung der Pekingente über Jahrhunderte dem kaiserlichen Hof vorbehalten. Erst im 15. Jahrhundert wurde sie auch den höheren Offizieren angeboten, aber immer noch innerhalb der Verbotenen Stadt. Erst 1864 eröffnete das Quanjude als neues Restaurant außerhalb der kaiserlichen Mauern, wo auch das gemeine Volk diese Leckerei haben durfte, so wie wir heute.

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Im Gegensatz zu dem einfacheren Restaurant von gestern, werden uns hier schon als Vorspeise allerlei Enten-Einzelteile serviert, z.B. Herzen und auch eine gute Suppe. Ein Koch zerteilt auch hier vor unseren Augen unsere Enten in hauchdünne Scheiben.

Besonders erwähnenswert ist die Finger- nein Stäbchenfertigkeit mit der eine Bedienung reihum allen Gästen den ersten gefüllten Pfannkuchen kompakt und fest zusammenstellt und faltet. Obwohl wir jede einzelne Handbewegung genau beobachten, gelingt es uns natürlich nicht im Entferntesten diese Kunst auch nur halbwegs nachzuahmen, wir nehmen lieber wieder die Finger zu Hilfe, was bei Pekingente wohl auch ausdrücklich erlaubt ist.

Insgesamt verleben wir einen netten Abend in sehr angenehmer Gesellschaft mit interessanten Gesprächsthemen. Auf der Heimfahrt zum Hotel genießen wir das Lichtermeer des nächtlichen Pekings.

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Samstag, 25.8. - Wir fahren nach Datong

In unserer Hotellobby befindet sich neben der Rezeption auch eine kleine Dependance eines Reisebüros und dort spricht man fließend Englisch. Die Rezeptionsdamen sind schlicht überfordert mit unserem gänzlich abartigen Wunsch, man möge uns telefonisch 2 Taxen bestellen, damit wir zu fünft zum Westbahnhof gelangen können, der dummerweise noch nicht ans Metronetz angeschlossen ist. Glücklicherweise bietet das Reisebüro uns diesen Service ganz unproblematisch an. Viele abreisende Gäste haben Taxen bestellt, und um das zu organisieren bekommt man einen kleinen Zettel mit dem Kennzeichen des "eigenen" Taxis in die Hand, so gibt es keinerlei Diskussion wem nun welches Auto gerufen wurde.

Nach etwa 30 Minuten Fahrt durch den am Samstag nicht ganz so fürchterlichen Pekinger Stadtverkehr treffen wir uns alle am Westbahnhof wieder. Sicherheitshalber haben wir ein großes Zeitfenster bis zu unserer Abfahrt um 11:11 Uhr eingeplant, so dass wir alles ganz in Ruhe angehen können. Nach der ersten Pass- und Fahrkartenkontrolle und dem Sicherheitscheck suchen wir die für unseren Zug vorgesehene Wartehalle und finden dort sogar 5 Sitzplätze. Die Reihen füllen sich rasch, auch dieser Zug scheint gut gebucht zu sein. Was hätten die Herren der Deutschen Bahn für eine Freude, wenn in Deutschland auch nur jeder 10. Zug solche Fahrgastzahlen aufweisen könnte. Pünktlich 15 Minuten vor Abfahrt öffnet sich der Schalter, wo erneut die Fahrkarten gesichtet werden. Im Gegensatz zur Badaling-Fahrt bewegt man sich hier ganz gelassen und gesittet auf den Bahnsteig und wir platzieren uns an der Stelle, wo unser Wagen Nr. 11 dann voraussichtlich halten wird. Ebenso pünktlich rollt der Zug ein, es ist eine wahre Freude. Problemlos finden wir unsere reservierten Betten 10-14, wobei 10-13 sich im einen Abteil, Nr. 14 im nächsten befindet und daher von uns gar nicht beachtet wird.

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Nun gut, die 1. Klasse (Soft Seat) im modernen Superschnellzug hat uns besser gefallen. In diesem älteren Zug, auch erste Klasse aber "Soft Sleeper", sind schon deutliche Gebrauchsspuren vorhanden. Die Bettbezüge und auch die Tischdecke dürften gerne etwas sauberer sein, aber wir wollen nicht meckern, das gehört alles zum Gesamtpaket "Abenteuerreise". Prinzipiell finden wir gut zu fünft Sitzplätze auf den beiden unteren Betten, so dass das Gepäck z.T. auf den oberen Betten gelagert wird. Es dauert aber nicht lange bis die Jungs sich in Liegestellung nach oben verkrümeln. Während draußen 30° Hitze herrscht, kühlt die Klimaanlage das Abteil, vor allem oben, drastisch herunter. Zum Glück sind alle Jacken und Pullover griffbereit und sogar die Bettdecken finden Verwendung, teils als Zudecke teils als Sitzpolster auf den nicht eben weichen Betten.

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Da die Fahrt 6 ½ Stunden dauert, haben wir uns mit Trockennudeln, Toastbrot, allerlei Süßigkeiten und Muffins eingedeckt. Im Abteil steht auch eine riesengroße Thermoskanne mit heißem Wasser, aber wir bedienen uns lieber direkt am Heißwasserhahn am Ende des Ganges. Wer gerade essen möchte, bekommt einen der beiden Tischplätze, die anderen "lümmeln" gemütlich irgendwo herum und jeder vertreibt sich die Zeit auf seine Art.

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Ach ja, ich wollte Euch ja noch unsere geplante Reiseroute visualisieren. Wenn ich das auf google-maps so anschaue, bin ich selbst verblüfft, welch klitzekleinen Teil dieses riesigen Landes wir uns nur anschauen und trotzdem verbringen wir schon soooo viele Stunden im Zug.

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Zur Erläuterung: Es geht von Nanjing (G) nach Peking (F), Datong (C), Peking, Qinhuangdao (E), Peking, Nanjing, Shanghai (H) und zurück nach Nanjing

In Kilometern: bis Peking 1025 km, nach Datong und zurück 740 km, bis Qinhuangdao und zurück 600 km, bis Nanjing 1025 km, bis Shanghai und zurück 600 km, also insgesamt knapp 4000 km plus die ganzen innerstädtischen bzw. lokalen Rundtouren in Metro, Bus oder Taxi.

In Datong angekommen suchen wir nach Taxen, die uns zum Hotel bringen sollen. Es stürzen sich gleich mehrere Taxifahrer auf uns, um uns Rundtouren zu den besten Touristenzielen rund um Datong anzubieten. Da wir bislang keinen Plan haben, wie wir die vorgesehenen Grotten und das hängende Kloster innerhalb eines Tages einigermaßen bequem erreichen können, sind wir diesen Angeboten gar nicht so abgeneigt. 2 offenbar befreundete Fahrer wollen uns mit 2 Autos chauffieren. Wir vertrösten die beiden erstmal auf die pure Fahrt zum Hotel, um etwas Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Während der Fahrt halten sie uns diverse Rundfahrtprospekte unter die Nase, deren ausgewiesene Preise sie natürlich locker unterbieten. Ich finde es zumindest mal höchst angenehm, dass die beiden ganz brauchbar Englisch sprechen, eine gute Voraussetzung eigentlich.

Datong als Stadt wird im Reiseführer und in Internetforen als vollkommen unsehenswert, schmutzig und unattraktiv beschrieben. Sie ist eines der chinesischen Kohlebergbauzentren. Auch in Nanjing konnte kein Mensch verstehen, warum wir nun ausgerechnet Datong auf unsere Reiseroute setzten. Daher sind wir sehr verblüfft, als wir während der Taxifahrt eine völlig intakte, gepflegte Stadtmauer mit schönen Grünanlagen drum herum entdecken. Bei Ankunft auf dem Hotelparkplatz bedrängen uns die beiden Fahrer, wir sollen jetzt gleich bei Ihnen die geplante Rundfahrt buchen, dann holen sie uns morgen früh um 8:30 Uhr im Hotel ab. Offenbar wissen sie, dass man sich auf einen deutschen Handschlag verlassen kann und drängen massiv auf Dieters Zusage in dieser Form. Eigentlich hätten wir im Hotel ganz gerne noch nach möglichen Alternativen mit Preisvergleich gefragt, aber das Angebot für 7 Stunden Rundreise zu 600,- Yuan insgesamt klingt wirklich nicht schlecht. Also schlägt Dieter letztendlich ein, vertagt die Abfahrt auf 9:00 Uhr.

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Hier in der Provinz rechnen wir vernünftigerweise mit allem und nichts. Das gute Englisch der Taxifahrer war die erste freudige Überraschung, die der junge Mann an der Rezeption mit seinem perfekten Englisch noch übertrifft. Während wir noch auf ihn zulaufen, errät er bereits, dass wir die deutsche Familie Bestle sein müssten und begrüßt uns freundlich. Schnell sind die Check-In-Formalitäten erledigt und wir können unsere sehr sauberen, geräumigen Zimmer dieses Holiday-Inns beziehen. Kein Vergleich mit Peking! Zwecks Abendessen laufen wir zu Fuß Richtung Altstadt und finden bereits auf dem Weg dorthin ein nettes chinesisches Lokal. Die diversen "amerikanischen Botschaften" wie Mc.Donalds, BurgerKing, KFC und Pizza-Hut dürfte man hier wohl vergebens suchen, mir ist das sehr recht. Im Restaurant gibt es zwar keine englische, aber eine bebilderte Speisekarte und wir suchen uns mehrere Fleisch- und Gemüsevariationen aus. Beim Bestellen reagiert die Kellnerin bei der dritten Sorte Fleisch etwas ungewöhnlich. Sie textet uns sehr freundlich auf Chinesisch zu, zählt mit den Fingern mehrmals die bereits bestellten Fleischsorten auf, streicht das Foto des dritten Fleischgerichts durch und verweist intensiv auf einen Fisch. Aus ihrem Redeschwall meinen wir die Worte Ying und Yang mehrfach herauszufiltern. Offenbar würde unser Speiseplan wohl unser Ying und Yang negativ beeinflussen, wovor sie uns unbedingt beschützen möchte. Als wir Ihrem Fischvorschlag endlich zustimmen, strahlt sie beglückt und streichelt sich den Bauch. Mit der Getränkebestellung geht es uns ähnlich wie vorgestern bei der ersten Pekingente. Erst ein beherzter, eigener Griff in den Kühlschrank bringt die gewünschten West-Getränke in unsere Reichweite. Aber auch hier nimmt man uns das offenbar nicht übel. Wir speisen ausgesprochen lecker, die chinesischen Gäste beäugen unsere z.T. etwas hilflosen Stäbchenmethoden vor allem mit dem ganzen Fisch leicht amüsiert aber stets freundlich.

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Nach dem Bezahlen eines lächerlich geringen Preises machen wir uns auf zur Stadtmauer. Die ist toll beleuchtet und verspricht dank ihres sehr guten Bauzustands ähnlich vergnügliche Erlebnisse wie vergangenes Jahr in Xi'an, wo wir eine Radtour rundherum auf der Mauer machten. Am zentralen Wachturm im Süden, wo wir die Mauer erreichen, gibt es heute Abend jedoch keinen Zugang. Uns ist noch nicht klar, ob es nur an der späten Stunde oder eher an der dort stattfindenden Automobilausstellung liegt. Nun ja, das kriegen wir dann morgen raus.

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Als wir gegen 21:00 Uhr wieder im Hotel sind, gönnen die Kinder sich noch einen Abstecher ins Hallenbad während Dieter und ich uns schon auf die faule Haut legen, schließlich geht's morgen ja relativ früh los.

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